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ICH BIN NICHT AUF DER WELT, UM ZU LEIDEN.

Pater Stephen, 50 Jahre, Gemeindepfarrer in München und Schönstatt-Pater

Ich habe mei­ne Auf­ga­ben ange­nom­men. In mei­nem Leben gibt es zwei Haupt­be­rei­che:
Als Seel­sor­ger in der Pfar­rei zu arbei­ten und als Schön­statt-Pater für ande­re Men­schen da zu sein. Manch­mal wer­de ich gefragt: „Und wo blei­ben Sie?“ Die­se Fra­ge stel­le ich mir gar nicht. Ich gehe in mei­nen Auf­ga­ben auf und unter­schei­de nicht zwi­schen mir und mei­nen Aufgaben.

Dazu gehört aber auch, inner­halb der mir gestell­ten Auf­ga­ben gut für mich zu sor­gen. Ich bin ja nicht auf der Welt um zu lei­den. Um mei­ne Arbeit für die Gemein­de und die Bewe­gung gut und sinn­voll aus­zu­üben, ist es wich­tig, dass ich regel­mä­ßig einen frei­en Tag zur Erho­lung nut­ze und zum Bei­spiel zu mei­nen indi­schen Mit­schwes­tern an den Chiem­see fah­re. Mei­nen frei­en Tag respek­tie­ren auch mei­ne Kol­le­gen und Mit­ar­bei­ter. So tan­ke ich immer wie­der genug Ener­gie für mei­ne Auf­ga­ben und habe die Kraft, Men­schen als Seel­sor­ger beizustehen.


Lesen Sie mehr über Pater Ste­phen in DER ZEIT:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011–05/kirche-priester-mangel

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DER­ZEIT BIN ICH MIT MEI­NEN GREN­ZEN IM REINEN

Sabine Wohlfahrt*, 44, verheiratet, 4 Kinder, selbständig

Im letz­ten Jahr habe ich manch­mal noch sehr geha­dert. Mein Beruf macht mir viel Freu­de, aber ich habe auch gemerkt, wie wich­tig es ist für die Kin­der da zu sein, Zeit zu haben, sich zu küm­mern, Essen zu kochen und, und und. 
Allem gerecht zu wer­den ist nicht immer so ein­fach. Irgend­wie hechelt man immer irgend­et­was hin­ter­her. Das ist anstren­gend und kos­tet so viel Ener­gie. 
Man lässt Federn – im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. Die Leich­tig­keit und Lebens­freu­de blei­ben auf der Stre­cke. 
Ich habe mei­ne Auf­ga­be jetzt bewusst ange­nom­men: Für die nächs­ten Jah­re ste­hen die Kin­der im Vor­der­grund. Und natür­lich bedeu­tet das auch Gren­zen. 
Gera­de weil das so ist und auch äußer­lich bestimm­te Bedin­gun­gen so sind, wie sind, ver­su­che ich es mir in mei­nen Gren­zen so nett wie mög­lich zu machen.
Ich mache mein Zeug, ich schaue, dass es hier in der Fami­lie läuft, aber ich schaue auch, dass es mir Freu­de macht und manch­mal mache ich Din­ge auch ein­fach nicht gleich und jetzt, son­dern ein ander­mal oder am nächs­ten Tag. Es geht eben nicht immer alles gleich­zei­tig.
Ich ver­su­che der­zeit so wenig Stress wie mög­lich zu haben. Es ist eine Zeit der Feder­pfle­ge. So sehe ich das. Es kom­men ja auch wie­der ande­re Zei­ten, wenn etwas mit den eige­nen Eltern oder den Kin­dern ist. Ganz sicher. 

Das heißt, der­zeit bin ich mit mei­nen Gren­zen von innen und außen im Rei­nen. Das ist im Grund doch groß­ar­tig. Es gibt gera­de nichts, wor­über ich mich aufrege.

*Name geän­dert

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