Die große Mehrzahl unserer Auszubildenden durchläuft ihre Ausbildung erfolgreich und mit viel Freude. Aber natürlich gibt es auch schwierige Situationen. Alle psychischen Auffälligkeiten, die die Gesellschaft zeigt, sind auch schon unter unseren Auszubildenden aufgetaucht: Suchtverhalten, Essstörungen, Depressionen, bis hin zum Suizidversuch…
Die Betreuung dieser Auszubildenden ist für unsere Ausbilder oft eine Gratwanderung. Für was sind sie verantwortlich und wo sollten sie sich – auch im eigenen Interesse – abgrenzen. Wir wollen die Jugendlichen in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung begleiten und stärken, andererseits haben wir in einer Ausbildungssituation keinen therapeutischen Auftrag.
Ein Ausbilder der sich persönlich verantwortlich für eine suizidgefährdete Auszubildende fühlt und versucht rund um die Uhr für seinen Schützling erreichbar zu sein, setzt sich enorm unter Druck und gefährdet sich selbst. Hier ist es wichtig Grenzen zu setzen. Deshalb haben wir im Team mit Unterstützung von Psychologen einen professionellen Umgang für psychische Auffälligkeiten bei unseren Auszubildenden entwickelt:
In Einzelgesprächen sprechen wir die Auszubildenden direkt an, wenn uns ein bestimmtes Verhalten auffällig erscheint und verweisen sie gegebenenfalls an die Betriebliche Sozialberatung, die Betriebsärztin oder eine Psychologische Beratungsstelle weiter. Unsere Wahrnehmung ist vielleicht nicht immer richtig. Aber es geht uns darum, die Selbstverantwortung der Auszubildenden zu stärken. Sie sind selber für ihr Leben verantwortlich und müssen lernen es in die Hand zu nehmen.