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MUSS ICH MEI­NE PER­SÖN­LICH­KEIT ÜBERWINDEN?

Dr. med. Susanne Hofbauer*, 49 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, Anästhesistin, Intensiv- und Palliativmedizinerin

In eini­gen Wochen bekom­me ich einen neu­en Chef.
Und ich hof­fe, dass mei­ne fröh­li­che und hei­te­re Art bei ihm ankommt und sich eine gute Basis der Zusam­men­ar­beit zwi­schen uns ent­wi­ckelt – oder ob ich mei­ne Per­sön­lich­keit zuguns­ten mei­nes neu­en Chefs über­win­den muss, zumin­dest am Anfang. 
Ich fra­ge mich zum Bei­spiel, ob es geht, dass ich ihn bei unse­rem ers­ten Zusam­men­tref­fen so begrü­ße, wie es mir ent­spricht: „Schön, dass Sie das sind! Herz­lich Will­kom­men und viel Spaß bei der Arbeit!“
Das wäre mein Weg. So bin ich.
Aber ich habe schon ein­mal erlebt, wie ein Chef mit die­ser Art nicht zurechtkam.

Spaß bei der Arbeit!?

Soll­te ich also nicht bes­ser mei­ne Per­sön­lich­keit über­win­den und gleich die sou­ve­rä­ne und coo­le Anäs­the­sis­tin raus­hän­gen las­sen?
Manch­mal habe ich das Gefühl, dass Freund­lich­keit, Wär­me und Nähe in mei­nem Kol­le­gen­kreis nicht so gut ankom­men. Es ist ein Hai­fisch­be­cken, in dem es vor allem um Macht geht. Das mer­ke ich als Frau sehr deut­lich.
Und ich – ich bin im Grun­de ein Hai mit einer Clowns­na­se. Fröh­lich, hei­ter, warm­her­zig.
Zubei­ßen kann ich trotzdem.

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