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NUR DIA­LEKT GEHT NICHT

Volker Schröder*, 44 Jahre, Abteilungsleiter, 3 Kinder

Einer unse­rer jun­gen Mit­ar­bei­ter hat in einem Gespräch mit mir Inter­es­se geäu­ßert, zukünf­tig Füh­rungs­auf­ga­ben über­neh­men zu wol­len. Ich habe ihn dar­auf hin­ge­wie­sen, dass er dafür an sei­ner Spra­che arbei­ten muss. Er sprach mit star­kem baye­ri­schem Dia­lekt. Wenn er etwas sag­te, muss­ten mei­ne Kol­le­gen und ich oft nach­fra­gen, weil wir es ein­fach nicht ver­stan­den haben.

Ich habe über­legt, inwie­fern wir sei­nen Dia­lekt als Merk­mal sei­ner Per­sön­lich­keit ein­fach akzep­tie­ren müs­sen. Dia­lek­te sind ja grund­sätz­lich etwas sehr Schö­nes, ich bin sel­ber mit Dia­lekt auf­ge­wach­sen.
Man muss sich aber anpas­sen kön­nen und bewusst ent­schei­den kön­nen, wann Hoch­deutsch und wann Baye­risch ange­mes­sen ist. Unse­re Fir­ma hat schließ­lich Kun­den und Kol­le­gen aus ganz Deutsch­land. Baye­ri­sche Klang­fär­bung im Hoch­deut­schen ist in Ord­nung, aber aus­schließ­lich star­ker Dia­lekt geht nicht.

Der jun­ge Mann war aber lei­der nicht in der Lage situa­ti­ons­ab­hän­gig zwi­schen dem Gebrauch von Dia­lekt und Hoch­deutsch zu unter­schei­den. Sein Dia­lekt hat ihn immer mehr iso­liert. Er hat sich dann ent­schie­den eine Stel­le in der Nähe sei­nes Hei­mat­or­tes anzunehmen.

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