Ich neige dazu Grenzen zu übertreten.
Das merke ich derzeit vor allem im Job mit meinen Kollegen.
Es ist dort auch nicht ganz einfach für mich. Ich kam vor gut fünf Jahren in das Unternehmen, in eine über Jahre eingeschworene Kollegengemeinschaft. Man kennt sich, man geht miteinander wandern, feiert gemeinsam Feste und man weiß, wie die Dinge im Geschäft laufen. Es ist im Grunde tagein, tagaus, jahrein, jahraus der gleiche Ablauf.
Dort liebt man vor allem eines nicht: Zu viele Veränderungen und zu viele Verbesserungsvorschläge.
Das klingt vielleicht hart, aber ich sehe es so.
Die Verbesserungsvorschläge habe ich natürlich angebracht als ich dort anfing, schließlich habe ich zuvor schon einige Unternehmen kennengelernt und es macht mir einfach Freude Abläufe zu optimieren. Es erleichtert ja auch meine Arbeit. Ich leite dort einen eigenen Bereich und es gibt viel Kontakt und Abstimmung mit den anderen Abteilungen. Das kam nur bedingt gut an. Eigentlich wurde von Anfang an Vieles von dem, was ich vorgeschlagen habe, abgeblockt. Und teilweise bin ich auch angeeckt mit meiner Art.
Wenn der Chef mit Verbesserungsvorschlägen kommt, dann wird zwar auch gemeckert, aber geblockt wird nicht. Das geht ja auch schlecht.
Bei mir schon. Mir wird ganz klar signalisiert, dass ich mich mit meinen Vorschlägen einmische.
Dieses häufige Abblocken erlebe ich als anstrengend.
Derzeit versuche ich mich nun anzupassen an die dortige Arbeitsweise. Und ich passe auf, dass ich die Grenzen meiner Kollegin nicht zu oft übertrete oder strapaziere.
Aber ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dort bis zu meiner Rente arbeite.
*Name geändert