GRENZEN ÖFFNEN

IN MEI­NEM LEBEN IST NOCH PLATZ

Melanie Beckmann*, 28 Jahre, Versicherungskauffrau

Vor eini­ger Zeit habe ich auf einem Semi­nar eine inter­es­san­te Erfah­rung gemacht.
Wir beka­men die Auf­ga­be unse­re Lebens­be­rei­che und Rol­len auf einer Art Lebens­büh­ne zu zeich­nen. Im Ver­gleich zu den Bil­dern der ande­ren Teil­neh­mer war mei­nes in einem Punkt deut­lich anders:
In mei­nem Bild war noch Platz und Raum.
Die Bil­der der ande­ren Teil­neh­mer waren durch die Bank sehr voll mit den unter­schied­li­chen Rol­len und Auf­ga­ben ihres Lebens. Am Anfang dach­ten alle, das liegt dar­an, dass ich noch unter 30 bin, aber bei nähe­rem Hin­se­hen haben wir dann bemerkt, dass das nicht stimmt.
Es ist bei mir ein­fach so. In mei­nem Leben ist noch Platz – Platz für neue Men­schen, Platz für Auf­ga­ben, Platz für Rei­sen, für Freun­de die viel­leicht ein­mal mei­ne Hil­fe brau­chen wer­den und Platz für mich. Ich mache mir das nicht so voll.
Natür­lich könn­te ich mehr machen und akti­ver sein, aber dann wür­de ich mir selbst genau die­sen Raum neh­men. Raum und Zeit für Neu­es, Uner­war­te­tes und viel­leicht auch Ver­rück­tes und Spon­ta­nes. Und wenn mal etwas mit mei­nen Eltern sein soll­te, brin­ge ich das auch unter in mei­nem Leben.
Es ist ja noch Platz.
Als ich mein Bild gese­hen habe, war ich am Anfang etwas unsi­cher, ob das reicht. Heu­te bin ich froh, dass es so ist, wie es ist.
Und ich habe gemerkt, dass ein paar der ande­ren Teil­neh­mer mich beneiden.

*Name geän­dert

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

zurück zur Übersicht