GRENZEN SPÜREN

AUF DEI­NE GEFÜH­LE KANNST DU DICH NICHT ZU 100% VERLASSEN

Elisabeth Ritzerfeld*, 70 Jahre, Kinder­kranken­schwester i. R., 4 Kinder, 7 Enkelkinder

Als ich vor 40 Jah­ren im Kran­ken­haus mit einer jun­gen Mut­ter zu tun hat­te, dach­te ich „Na ja, mit 18 Mut­ter zu wer­den ist ja nicht ide­al. Die ist doch noch gar nicht reif genug.“ Aber dann habe ich gemerkt, dass das nicht stimm­te. Die jun­ge Frau war sym­pa­thisch, ver­ant­wor­tungs­be­wusst und rei­fer als ich zuerst dachte.

So ist es doch oft. Man macht sich einen Ein­druck und denkt „die­ser Mensch ist so und so.“ Aber ich fin­de, dass man offen und lern­fä­hig blei­ben muss. Ich kann nicht von mir auf ande­re schlie­ßen. Mei­ne eige­nen Gren­zen kann ich nicht als all­ge­mei­ne Gren­zen anneh­men. Ich bin ja ganz anders groß gewor­den als ande­re. Des­we­gen bin ich mit mei­nem eige­nen Gespür vor­sich­tig gewor­den. Ich traue mei­ner eige­nen Wahr­heit nicht 100%ig und ver­su­che Men­schen nicht sofort in Schub­la­den zu ste­cken. Ich weiß, dass der Boden unsi­cher ist.

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