„Für alte Weiber gibt es kein Verbot auf Bäume zu klettern.“
Diesen Satz von Astrid Lindgren hat mir meine Nichte geschickt. Ich finde ihn großartig und ganz nach meinem Geschmack. Ich mag mein Leben genauso, wie es ist, aber manchmal denke ich schon, dass ich derzeit ganz schön bieder dahinlebe. Vor allem, wenn ich am Sonntagmorgen allein in meinem Bett aufwache.
Seit 15 Jahren lebe ich im gleichen Haus, habe die gleiche Arbeitsstelle und einen echten und interessanten Freundeskreis. Das schätze ich sehr.
Aber ich gestalte auch gern Neues, baue auf, schaffe etwas und bringe mich ein. Beruflich und auch in einer Partnerschaft.
Ich bin mir sehr sicher, dass ich bald wieder einen neuen Partner haben werde. Ich habe da so ein Grundvertrauen, dass es gut für mich weitergeht. Dieses Grundvertrauen habe ich eigentlich schon immer. Es begleitet mich mein Leben lang. Auch wenn es natürlich Höhen und Tiefen auf meinem Weg gibt. Das ist ein Geschenk. Erarbeiten kann man sich das nicht, aber nähren. Und das tue ich. Zum Beispiel habe ich neulich fünf Menschen, die sich nicht kennen, für einen Abend zu mir nach Hause eingeladen. Frei nach Beuys: „Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.” Ich habe mir überlegt, wen ich gerne näher kennen lernen würde und das waren gleich fünf Menschen. Natürlich kann das schiefgehen. Ist es aber nicht. Ich habe darauf vertraut, dass es gut wird und es wurde ein für uns alle berührender Abend mit wunderbaren, intensiven Gesprächen. Sowas mache ich bald wieder.
*Name geändert